Hemifazialer Spasmus

Überblick

„Hemifazial“ bedeutet: eine Gesichtshälfte betreffend und „Spasmus“ steht für Krampf. Als hemifazialer Spasmus werden einseitige, unwillkürliche, d. h. nicht willentlich beeinflussbare, plötzlich einschießende Anspannungen (Kontraktionen) der Gesichtsmuskulatur bezeichnet.
Der hemifaziale Spasmus ist eine seltene Erkrankung, die sowohl Männer als auch Frauen betreffen kann, wobei Frauen über dem 40. Lebensjahr am häufigsten erkranken.1

Symptome

Das Krankheitsbild ist gekennzeichnet durch sich wiederholende einseitige Spasmen, die häufig am Auge beginnen und sich auf die gesamte Gesichtshälfte ausdehnen können. Ganz typisch ist, dass die Zuckungen im Gesicht synchron, also z.B. an Mund und Auge genau gleichzeitig auftreten. Die Spasmen, von Patienten als „Zuckungen“ beschrieben, können Sekunden bis Minuten andauern, in schweren Fällen immer wieder auftreten oder auch ständig vorhanden sein. Bei einigen Patienten ist das Krankheitsbild auch mit einer Schwäche der betroffenen Muskulatur verbunden. Einige Patienten berichten, dass sich die Zuckungen verschlimmern, wenn sie aufgeregt sind, sich beobachtet oder aus anderen Gründen gestresst fühlen.2

Muster

Nachfolgend sehen Sie ein Muster des Blepharospasmus:

Auswirkungen

Auch wenn die Spasmen an sich nicht mit Schmerzen verbunden sind, so werden ständige Zuckungen der Gesichtsmuskulatur von den Betroffenen als äußerst unangenehm bis unerträglich empfunden. Da sich diese Erkrankung über das Gesicht zeigt, d. h. die für Gespräche so wichtige Gesichtsmimik beeinträchtigt, scheuen viele Menschen mit hemifazialem Spasmus den Kontakt mit anderen. Sozialer Rückzug mit allen damit verbundenen seelischen Belastungen ist eine häufige Folge.

Behandlungsmöglichkeit

Auch wenn ein hemifazialer Spasmus bis heute leider nicht heilbar ist, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten.

Abhängig von der Erkrankungen, den damit verbundenen Einschränkungen im Alltag und der Erkrankungen psychischen Belastung können folgende Therapien eine Option sein2:

  • Injektionen mit Botulinumtoxin
  • Arzneimittel, wie z. B. Carbamazepin
  • eine Operation, die den Druck der Blutgefäßschlinge auf den Gesichtsnerv wegnimmt

Injektion von Botulinum-Toxin Typ A: Dieses Neurotoxin blockiert die nervöse Leitung zwischen Nerv und Muskel, sodass die Muskelkontraktionen über etwa drei Monate verringert wird. 3

1. https://www.ninds.nih.gov/Disorders/All-Disorders/Hemifacial-Spasm-Information-Page

2.  Platz T et al., Therapie des spastischen Syndroms, sk2-Leitlinie, 2018, in: Deutsche Gesellschaft für Neurologie (Hrsg.), Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie. Online www.dgn.org/leitlinien (aufgerufen am 08.10.2019)

3. Dysport® Fachinformation, Stand: Juli 2022

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